Zehn Jahre Europäischer Antibiotikatag am 18. November
Antibiotika sind Lebensretter. Wenn Mikroorganismen wie Bakterien schwerste Krankheiten verursachen, zerstören Antibiotika die Keime oder verhindern, dass sie sich vermehren. Doch diese Waffe der Mediziner kann versagen, wenn Keime resistent werden und Antibiotika nicht mehr greifen. Resistenzen entstehen, wenn sich schnell mutierende Bakterien so verändern, dass sie gegen die aktiven Wirkstoffe der Antibiotika resistent werden. Allein in Europa verursachen Antibiotika-resistente Bakterien jährlich etwa 33.000 Todesfälle. Das zumindest ergaben die Daten eines europäischen Netzwerks zur Beobachtung antimikrobieller Resistenzen (EARS-Net) aus dem Jahr 2015.
Der Europäische Antibiotikatag jährte sich am 18. November zum zehnten Mal. Mit ihm will das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Bewusstsein für die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch Antibiotikaresistenzen schärfen. Denn breiten sich sogenannte Multi-Resistenzen weiter aus, besteht die Gefahr, dass es eines Tages keine wirksamen Mittel zur Bekämpfung von lebensbedrohlichen Infektionen mehr gibt. Ärzte und Patienten müssen daher verantwortungsvoll mit antibakteriellen Medikamenten umgehen und sie nicht wahllos einsetzen.
Wer zum Beispiel bei Erkältungen Antibiotika schluckt, tut sich in einem von zehn Fällen keinen Gefallen, denn in neun von zehn Fällen werden Erkältungskrankheiten – genauso wie die Grippe – von Viren verursacht. Antibiotika sind in solchen Fällen nicht nur nutzlos, ihre unsachgemäße Anwendung trägt auch dazu bei, dass sich die gefürchteten Resistenzen bilden. Auch das vorzeitige Absetzen des Antibiotikums kann dazu führen, dass die Medikamente ihre Wirksamkeit verlieren und dann, wenn es wirklich darauf ankommt, nicht mehr helfen.
Alternativen zu Antibiotika
Bei vielen leichteren Erkrankungen gibt es zudem Alternativen zu Antibiotika, zum Beispiel bei den Harnwegsinfektionen, die so viele Frauen plagen. D-Mannose (beispielsweise in Form von Femannose® N) kann bei der Prävention und der unterstützenden Behandlung von Blasenentzündung helfen. D-Mannose ist ein natürlicher Zucker, der in kleinen Mengen vom menschlichen Körper selbst produziert wird und ihm damit nicht fremd ist. In höherer Dosis extern eingenommen, hindern D-Mannose-Moleküle Bakterien daran, sich in an Schleimhäuten anzusiedeln. Stattdessen werden die Bakterien mit dem Urin ausgeschieden.
Konkret geht das so: Geraten E.coli-Bakterien – die häufigsten Auslöser von Blasenentzündungen und Harnweginfekten – in die menschlichen Harnwege, heften sie sich an die körpereigenen D-Mannose-Rezeptoren an den Schleimhäuten an und lösen so eine Entzündung aus. Wird jedoch zusätzlich oral D-Mannose eingenommen und befinden sich daher in Blase und Harnröhre viele von außen zugeführte D-Mannose-Moleküle, setzen sich diese Moleküle an den zuckerliebenden Bakterien fest. Somit wird verhindert, dass diese an der Schleimhaut anhaften können (siehe auch Abbildung). Beim nächsten Wasserlassen werden sie ausgeschieden.
Abbildung : D-Mannose blockiert die Anhaftung
von E. coli-Bakterien in der Blasenwand.
Wirkungsweise der Medikamente beachten
Egal, bei welcher Erkrankung: Sollten Antibiotika vom Arzt verschrieben werden, heißt es, die verordnete Wirkstoffmenge und die vorgeschriebenen Einnahmezeiten – zwei- oder dreimal am Tag – zu beachten. Grundsätzlich dürfen Antibiotika nicht selbständig ohne Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Zudem gilt: Niemals Antibiotika einnehmen, die anderen Personen verschrieben worden sind. Übrig gebliebene Antibiotika sollten auch nicht aufbewahrt, sondern über den Hausmüll entsorgt werden.
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